
Donnerstag, 19. September 2019, 9 Uhr morgens im Mannschaftshotel:
Alle ausgeschlafen, pünktlich im Besprechungsraum. Auf der Leinwand Laufwege für jeden Spieler, Analysen der Spielweise von Borussia Mönchengladbach und auf den Stühlen aufmerksam zuhörende Vollprofis:
Das Team des Wolfsberger AC.
Komplett unterschiedliche Charaktere, einzeln ausgesucht und mit viel Fingerspitzengefühl aufeinander abgestimmt. Relativ schnell wurde mir klar, dass im Fußball nichts dem Zufall überlassen wird. Draußen wächst ein kleines Organisationsteam über sich hinaus, um unseren Europa-League-Helden den Rücken frei zu halten, stellt sich auf den Kopf, um diese Spiele stattfinden zu lassen. Ein perfekt ineinander verzahntes Uhrwerk, pünktlich auf die Minute, bringt maximale Leistung auf Abruf.
Die 24 Stunden vor dem Spiel verlaufen immer ganz ähnlich, die 90 Minuten währenddessen könnten unterschiedlicher nicht sein. Überkochende Emotionen auf den Rängen und am Spielfeld. Schießt unser WAC mehr Tore als der Gegner, sind die Fäuste selbstsicher in die Luft gestreckt, schaue ich in erfreute Gesichter und höre schallende Gesänge. Ist unser Gegner an diesem Tag stärker, sehe ich unter den gesenkten Köpfen enttäuschte Gesichter. Wenige Minuten nach dem Spiel wird der Blick auf die nächste Herausforderung gelegt.
Wir durften auf unserer Reise durch Europa Vereine besuchen mit hunderten Mitarbeitern, mit Stadien, die das ganze Lavanttal aufnehmen könnten und noch zwanzigtausend Sitzplätze frei hätten. Gegen Mannschaften spielen, die noch nie vom Wolfsberger AC gehört haben.
Und dieser kleine Verein hat an diesen Orten für eines gesorgt: Er wird nie vergessen werden.










